Die orchestrale Suite Die Planeten von Gustav Holst gehört zu den spektakulärsten Kompositionen überhaupt für Symphonieorchester. Bedenkt man die Entstehungszeit des Stückes, das im Jahr 1917 vollendet wurde, ist man doppelt erstaunt, wie Holst neben Mahler und Schönberg eine so unerhört tiefe, völlig eigene und eben galaktische Dimension des Symphonischen finden konnte, das hier fast schon psychedelische Klangfarben erreicht, die man selbst bei Mahler nicht oder nicht so verdichtet erfährt. Denkt man an Planeten, so spürt man die unendliche Größe, die Weite des Universums, die Schwerkräfte. Wie ein symphonischer Science-Fiction-Film läuft die Suite in unserem inneren Ohr ab.
Holst liebte englische Folksongs und Tänze und war ein Meister der Orchestration. Sein Mystizismus spiegelt sich vor allem in den Stücken Venus und Jupiter spürbar wieder. Jedoch fällt er nie in eine esoterische Klangsprache, seine Musik bleibt immer erhaben und auf eine seltsame Weise doch geerdet
Auch der russische Komponist Nikolai Rimsky-Korsakov war ein Genie im Orchestrieren. Seine Mlada-Suite ist ein selten gespieltes Meisterwerk voller russischer Schwerblütigkeit, mit slawischem Temperament getränkt, aber nie einseitig sentimental. Immer ist es eine Geschichte, die in Bildern erzählt wird, nie verschwimmt das musikalische Geschehen, es bleibt glasklar wie ein riesiges Kirchenfenster einer Kathedrale.